Unser therapeutisches Setting
Die Lerntherapie richtet sich an Kinder, die in einem oder mehreren Bereichen, wie z.B. der Rechtschreibung oder dem Rechnen, Förderbedarf haben. Dabei reicht die Palette der Ursachen von einfachen Konzentrationsstörungen bis hin zu Teilleistungsstörungen wie Dyskalkulie und Lese- Rechtschreibschwäche (LRS). Nicht selten münden die Lernstörungen in einen Teufelskreis aus Entmutigung, Stress und Überforderung des Kindes und seiner Eltern.
Da es sich immer um eine individuelle Lernstörung handelt, findet die Therapie ausschließlich in Einzelstunden statt. Uns ist es besonders wichtig, Ihr Kind in seinem einzigartigen Wesen anzunehmen und zu verstehen. Hierzu nehmen wir uns in den ersten Stunden Zeit, in einen guten Kontakt zum Kind zu kommen, um zu erfahren, wie das Kind denkt, durch welche Strategien es zu seinen Lösungen findet und an welcher Stelle sich Ängste, Unsicherheiten, Lücken oder ungünstige Techniken entwickelt haben. Ein individuell auf Ihr Kind zugeschnittener Therapieplan umfasst die Auswahl von adäquaten Maßnahmen vor dem Hintergrund der Therapieziele:
Die Ziele der Lerntherapie sind sehr individuell, häufig aber sind es Folgende:
- Vermittlung von Erfolgen
- Aufbau von Selbstwertgefühl
- Abbau von Ängsten
- Wecken von Motivation und Freude am Lernen
- Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
- Abbau von Hausaufgabenstress und Verbesserung der Lerntechniken
- Verbesserung der schulischen Leistungen
Dabei haben wir stets die Ressourcen und vorhandenen Kräfte des Kindes und seines Umfeldes im Blick.
Häusliches Training
Um die Effekte der wöchentlich stattfindenden Therapiesitzung zu festigen und um die familiäre Situation zu entspannen, leitet der Therapeut innerhalb der Therapie eine Bezugsperson des Kindes zur Durchführung des Trainings zu Hause und zum Abbau häuslicher Spannungen an. Dieses häusliche Training wird entsprechend dem Ergebnis der wöchentlichen Sitzung aktuell zusammengestellt und ist auf das Kind abgestimmt. Die therapeutischen Teilziele, die in der wöchentlichen Sitzung erreicht werden, werden durch dieses häusliche Training geübt und automatisiert. Dieses Training ist in täglichen Üb-Einheiten von 10 bis 15 Minuten strukturiert und erhöht die Intensität der Lerntherapie erheblich.
Für Ferienzeiten wird ein individuell auf das Kind abgestimmtes Trainingsprogramm zusammengestellt, das in seinem Umfang bei einer täglichen Übungseinheit von 10 bis 15 Minuten die Hälfte der jeweiligen Ferien umfasst.
Sowohl dieses Trainingsmaterial wie auch Deutsch- und Mathearbeiten werden vom betreuenden Lerntherapeuten fehleranalytisch ausgewertet, um persönliche Verlaufsprofile der kindlichen Falschschreibungen zu ermitteln.
Die Generalisierung der in der Therapie erzielten Fortschritte auf die Alltagssituationen müssen gezielt angebahnt werden. Die Eltern werden angeleitet, den allmählichen Transfer auf die häusliche Situation zu registrieren und uns rückzumelden; auch, ob und welche erwünschten Änderungen im Lernverhalten und Arbeitsstil allmählich häufiger auftreten.
Die Kooperation mit der Schule in der Lerntherapie
Während der Dauer der Lerntherapie sind wir um eine enge Zusammenarbeit mit dem betreuenden Lehrer des Kindes bemüht. Neben der Aufklärung und Information über die Belastungssituation des Kindes dient der Kontakt mit der schulischen Bezugsperson dazu, die Generalisierung der Therapieeffekte auf die schulische Alltagssituationen zu verfolgen und uns über die Häufigkeit des Auftretens nicht trainierter Verhaltensweisen zu unterrichten (z.B. verbesserte Unterrichtsbeteiligung, Integration in den Klassenverband, Sozialkontakte etc.).
Der Kontakt zur Schule wird von uns nur gesucht, wenn uns die Eltern schriftlich ihr Einverständnis gegeben haben, da wir Informationen über Kinder, die bei uns in Therapie sind, bzw. über Untersuchungsergebnisse ohne das ausdrückliche Einverständnis der Eltern nicht nach außen geben.